Der ganz normale Wahnsinn oder ein wahnsinnige normaler Tag? Es sollte ein ganz entspannter Tag sein, aber aus meinem ruhigen Nachmittag (mittwochs habe ich als Lerntherapeutin frei) wurde dann doch ein Tag mit einigen unerwarteten Herausforderungen, vielen Anrufen, Dutzenden von E-mails und einer (Groß)-baustelle. Der normale Wahnsinn eben, der einen nach den Weihnachtferien erwartet.
Es ist wieder 12 von 12. Seit Juni verblogge ich den 12. des Monats (mit Ausnahme des Novembers). Heute habe ich mich riesig gefreut, wieder vormittags in der Schule zu sein. Ich arbeite ja nur 10 Stunden pro Woche in der Schule und Montag und Dienstag sind meine „freien“ Tage. Meistens sind sie aber mit anderen schönen Dingen verplant, wie die Durchführung von verschiedenen Fortbildungen oder auch mal nur Zeit für mich.
Auf der Terrasse den ersten Kaffee genießen
Der Tag fing so entspannt an, wie ich es gerne am Morgen habe. Meine erste Unterrichtstunde beginnt erst um kurz nach 9, meine Kinder verlassen zwischen 7 und 7.30 Uhr das Haus und ich habe nach einem gemeinsamen Frühstück noch ein wenig Zeit für mich, um gut in den Tag zu starten.
Ich brauch morgens erstmal frische Luft, egal wie kalt es ist, heute war der erste Kaffee draußen auf der Terrasse.
Kleine Morgenspaziergang zur Schule
Ich lasse öfter mal das Auto stehen, zur Schule sind es ca. 10 Minuten zu Fuß. Klar schneller geht’s mit dem Auto, aber entspannter ist es zu Fuß und ich kann bevor ich meine FFP2 Maske wieder ewig tragen muss, noch ein wenig „atmen“.
Schwimmunterricht mit einer 4. Klasse
Wenn man Schwimmunterricht hat und dann noch mit einem tollen Kollegen, einer tollen Klasse und guter Laune ist der Tag einfach phantastisch. So schnell hab ich die Schüler selten im Wasser gesehen, endlich wieder Schwimmunterricht. Immer ein Highlight in jedem Schuljahr.
Wenn nach dem Duschen noch Zeit zum Kartenspielen bleibt
Nach dem Schwimmunterricht ist mein Tag an der Schule für den Moment erstmal vorbei. Ich darf später nochmal in die Lernzeit (Hausaufgabenbetreuung). Aber jetzt ist erstmal Zeit für mich angesagt. Noch mal das herrliche Wetter genießen (Sonnenschein pur und Kälte, ich liebe es).
Überraschungen kommen nicht alleine
Mein Mann ist daheim und arbeitet weiter am Gäste-WC. Stille? Ruhe? Naja, nicht ganz! Gesellschaft, ja unbedingt:-) Großbaustelle im Hause Seyfried, beim nächsten 12 von 12 siehst du dann hoffentlich das Endergebnis. Solange leben wir im ganz normalen Wahnsinn einer gefühlten Großbaustelle. Ich freue mich riesig, wenn unser Gäste-WC fertig ist.
Ich hatte so viel vor, aber dann hat es mich nach draußen gezogen. Wenn schönes Wetter ist, muss ich einfach raus, dann kann ich nicht daheim sitzen. Ich genieße die Sonne, laufe ein paar Schritte und mache einfach mal nichts.
Mittagsessen bei Schwiegermutter
Vermutlich klingt das total banal. Mittagessen bei der Schwiegermutter, aber mit ihren fast 89 Jahren bekocht sie uns immer noch 2x wöchentlich und es ist ihr wichtig, dass die ihre Enkel regelmäßig sieht. Total praktisch, dass wir direkt ums Eck wohnen und in 2-3 Minuten bei ihr sind. Ich weiß noch als ich vor 20 Jahren meinen Mann kennenlernte, schenkte sie mir als erstes ein Landfrauenbackbuch. Ich als Berliner Großstadtpflanze sollte doch lernen wie man auf dem Land richtig backt:-)
Ab zur Schule – zweite Runde
Von der 4. Klassen am Vormittag zur 1. Klasse am Nachmittag. Auf die Lernzeit freue ich mich immer. Denn meistens lerne ich auch ganz viel und bekomme Anregungen für meine lerntherapeutische Förderung. Was hilft den Schülern sich besser zu konzentrieren, wie kommen sie mit den Aufgaben klar und wie pädagogisch wertvoll sind die Arbeitsblätter oder die Aufgaben aus dem Schulbuch? Denn wie sagte meine Dozentin an der Uni immer: „Mathe lernen trotz Schulbuch“ und da ist wirklich was Wahres dran. Einige Aufgaben verleiten regelrecht zum zählenden Rechnen und auch in Deutsch sind Aufgaben manchmal wenig zielführend. Ich bin mit einem Lächeln aus der Lernzeit raus und hab eine neue Idee für einen Blogbeitrag und werde im Kollegium eines meiner Themen ansprechen.
Lernzeit = die Schüler lernen etwas und ich auch
Schweden überall
Meine Tochter hat sich für Schweden entschieden. Warum? Wer mich kennt, weiß, dass die Schweden-Begeisterung total ansteckend sind. Denn als kleines Mädchen war ich schon in Schweden und hatte über viele Jahre hinweg eine wunderbare Gastfamilie. Kennst du noch nicht meine Liebe für Schweden, dann schau doch mal hier rein: Mit 6 alleine in Schweden – eine mutige Entscheidung.Eine mutige Entscheidung – mit 6 alleine in Schweden
Und da wir im Sommer wieder in Schweden waren, ist es natürlich viel leichter eine Präsentation über ein bekanntes Land zu halten und da eigene Erfahrungen einzubringen.
Der Abend wird anstrengend
Eigentlich habe ich mir den Abend total entspannt vorgestellt, auch den Nachmittag, aber irgendwie war ab 17 Uhr der Wurm drin. Ich hatte so viele Whatsapp, E-Mails und Anrufe, das hat gar nicht mehr aufgehört. Man spürt, dass die Weihnachtsferien vorbei sind, es bald Zeugnisse gibt und jeder nochmal ganz dringend einen Rat braucht. Auch wurden wieder einige neue SOS-Gespräche gebucht.
Mein E-mail Postfach quillt über – ein Ehrenamt lässt grüßen
Ich bin neben meiner Tätigkeit an der Schule auch Elternvertreter und stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende. Manchmal ist es wochenlang ruhig und manchmal so wie heute, der ganz normale Wahnsinn und alle E-mails sind wahnsinnig dringend. Durch den Lehrermangel hier vor Ort in Kombination mit der Pandemie laufen viele Dinge nicht mehr rund. Es ist noch mehr Kommunikation nötig und Eltern, die offen ihre Meinung sagen. Ich suche hier keine Schuldigen, ich suche nach Lösungen, aber ohne pädagogisches Personal oft sehr schwierig.
Meine Learnings vom heutigen Tag
- ich hatte einfach zu viele E-Mails heute — es ist okay, wenn einige einfach erst die nächsten Tage beantwortet werden
- ein Ehrenamt kann anstrengend sein —- trotzdem liebe ich es
- ich hatte heute gleich 5 Anfragen von Lerntherapeuten, die Unterstützung benötigen —- Fazit: Ich muss mir was einfallen lassen
- ich vermisse Schweden — gleich mal meiner Gastfamilie eine WhatsApp geschickt
- der ganz normale Wahnsinn des Tages bringt mich nicht aus der Ruhe
Damit ich lächelnd ins Bett gehe, hat mir meine Tochter noch etwas den Abend versüßt:-) vermutlich hat sie sich meine 11 genialen Tipps, um Schüler emotional zu stärken zu Herzen genommen und es auf Mütter abgewandelt.
Was für ein Tag. Die Weihnachtsferien waren wunderschön, jetzt holt uns wieder der Alltag ein. Aber der ganz normale Wahnsinn bringt mich nicht mehr aus der Ruhe:-)
Wie war dein 12. Januar 2021? Hast du auch mitgebloggt?