„Aber da wird ja nur gespielt“. Das höre ich immer wieder, wenn ich Schüler oder Eltern frage, was wir in der Lerntherapie machen:-) Ja, Spielen und Lernen ist ein Teil der lerntherapeutischen Förderung, sogar eine ganz Bedeutende. Und wenn Schüler spielerisch Erfolge machen und ihre Lernmotivation gesteigert wird, dann ist das ein Riesenschritt in die richtige Richtung.

Ilka Kind hat zur Blogparade „Mehr als ein Zeitvertreib?! – Was spielst du und warum?“ aufgerufen.

Aber ist es wirklich nur eine „Spielerei“ oder können Spiele dazu beitragen, das Lernen leichter zu gestalten?

Im Spiel und in der Phantasie können Kinder Dinge erschaffen und verstehen, die sie in der realen Welt noch nicht bewältigen können.“ – Jean Piaget

Warum Spielen weit mehr als nur eine Spielerei ist

Das Spielen ist weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Als Kind habe ich es geliebt, Sagaland zu spielen und bin jedes Mal in die Welt des Märchenwaldes eingetaucht und habe alles um mich herum vergessen. Kennengelernt habe ich das Spiel in Schweden bei meiner Gastfamilie, bei der ich jedes Jahr 3 Wochen in den Osterferien war. Ganz alleine übrigens, ohne meine Eltern.

Auch heute spiele ich es noch sehr gerne: Sagaland

Am Computer habe ich vor vielen Jahren Monkey Island von meinem Vater geschenkt bekommen, das war irgendwann in den 90ern und man kam nur im Spiel weiter, wenn man ein Rätsel gelöst hat. Als dann Teil 2 kam, war ich ganz aus dem Häuschen. Seitdem hat mich aber nie wieder ein Computerspiel gefesselt. Ich bevorzuge analoge Spiele, ganz klassisch Brett- und Kartenspiele und die Interaktion mit den anderen.

„Spiel ist die Arbeit der Kindheit.“ – Maria Montessori

33 Gründe, warum Spielen in der Lerntherapie so wertvoll ist

Ich habe das große Glück als Lerntherapeutin mit immer wieder neuen Spielen in Berührung zu kommen. Spielen ist etwas Wunderbares, es motiviert, es begeistert und man lernt auch noch etwas dabei. Ich zeige dir hier auf, welche wunderbaren Vorteile das Spielen (nicht nur) in der Lerntherapie hat. Du bekommst 33 Gründe, warum das Spielen unverzichtbar für das Lernen und die Entwicklung von Kindern ist.

Stärkung der emotionalen und psychischen Entwicklung

  1. Stressabbau: Es hilft, Stress und Ängste abzubauen, die mit dem Lernen verbunden sein können
  2. Selbstbewusstsein: Erfolge im Spiel stärken das Selbstbewusstsein
  3. Emotionale Entwicklung: Kinder lernen, ihre Emotionen zu regulieren und auszudrücken
  4. Resilienz: Stärkt die Fähigkeit, Rückschläge zu bewältigen
  5. Spaß und Freude: Spielen macht Spaß und sorgt für positive Emotionen, die das Lernen begünstigen

Lernen durch Spielen

  1. Konzentration: Durch Spielen wird die Konzentrationsfähigkeit gesteigert
  2. Kreativität: Spielen fördert die Kreativität und das kreative Denken
  3. Problemlösungsfähigkeiten: Kinder entwickeln Fähigkeiten zur Problemlösung
  4. Gedächtnis: Spielen unterstützt das Gedächtnis und die Merkfähigkeit (kennst du sicherlich, wenn du mit Kindern Memory spielst:-)
  5. Kritisches Denken: Kinder entwickeln beim Spiel Fähigkeiten zum kritischen Denken
  6. Mathematische Fähigkeiten: Zahlreiche Spiele fördern mathematisches Denken und Rechnen und auch die Lesekompetenz wird gestärkt
  7. Naturwissenschaftliches Verständnis: Spielen kann naturwissenschaftliches Wissen vermitteln
  8. Technische Fähigkeiten: Spiele können technisches Verständnis und Fähigkeiten fördern
Doppel Moppel, ein wunderbares Spiel, um auf Wortebene das Lesen zu verbessern

Soziale und Kommunikationsfähigkeiten

  1. Soziale Fähigkeiten: Kinder lernen soziale Interaktionen und Teamarbeit
  2. Sprachentwicklung: Spielen fördert die Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten
  3. Empathie: Sie entwickeln Mitgefühl und Verständnis für andere
  4. Verantwortung: Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen, z.B. für Spielregeln (Schummeln geht nicht:-)
  5. Entwicklung von Regelverständnis: Kinder lernen, Regeln zu verstehen und zu befolgen
  6. Risikobereitschaft: Ermutigt dazu, Risiken einzugehen und neue Dinge auszuprobieren

Persönliche Entwicklung und Selbstständigkeit

  1. Motivation: Spielen erhöht die Motivation der Kinder, sich mit Lerninhalten auseinanderzusetzen
  2. Neugier: Es weckt und erhält die natürliche Neugierde der Kinder
  3. Selbstregulation: Kinder lernen, ihre eigenen Handlungen zu steuern und zu regulieren
  4. Flexibilität: Spielen lehrt Flexibilität und Anpassungsfähigkeit
  5. Autonomie: Es fördert die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit
  6. Interessenentwicklung: Spielen hilft, persönliche Interessen und Stärken zu entdecken
  7. Selbstausdruck: Kinder können sich im Spiel frei ausdrücken

Motorische und Sensorische Entwicklung

  1. Motorik: Fein- und Grobmotorik werden durch verschiedene Spielarten gefördert
  2. Bewegung: Viele Spiele fördern die körperliche Bewegung – entdecke doch gerne mal das Einmaleins draußen 
  3. Koordination: Fördert die Hand-Augen-Koordination
  4. Wahrnehmung: Verbessert die sensorische Wahrnehmung und die Aufmerksamkeit für Details

Organisations- und Planungskompetenzen

  1. Zeitmanagement: Kinder lernen, ihre Zeit zu organisieren und zu planen
  2. Handlungsplanung: Förderung der Planung und Durchführung von Handlungen
  3. Erfolgserlebnisse: Kinder erleben Erfolg und Misserfolg und lernen damit umzugehen (man muss auch mal verlieren können und meistens kann man darüber herzlich lachen:-)

Du siehst, es gibt gefühlt 1000 gute Gründe zu spielen und dabei etwas zu lernen. Ich kann daher einfach dankbar sein, den besten Job der Welt zu haben. Denn das Spielen und Lernen ist Teil meiner Tätigkeit als Lerntherapeutin.

Auch das ist wichtig: Spielen, um zu entspannen

Natürlich gibt es auch die Momente, wo ich einfach spiele, weil ich Lust drauf habe. Mit meinen Schwiegereltern (beide über 90) spielen meine Töchter sehr gerne Mensch ärgere dich nicht. Ansonsten stöbere ich unheimlich gerne in unserer Stadtbibliothek oder im örtlichen Buchhandel und entdecke dort jedes Mal neue Spiele, mit denen ich wunderbar abtauchen und entspannen kann.

„Das Spiel ist die höchste Form der Freude, die man im Leben haben kann.“ – Friedrich Schiller

Danke Ilka für deine Blogparade und deinen Impuls, diesen Blogartikel endlich fertigzustellen und mir Gedanken über die Rolle des Spielens privat und beruflich zu machen.

Spielst du auch so gerne? Dann hinterlasse mir doch einen Kommentar mit deinem Lieblingsspiel.

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Ja, ich freue mich drauf

 

 

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