Evidenzbasierte Förderung. Evidenzbasiert, was bedeutet das überhaupt?

n meinem Glossar Lerntherapie ist evidenzbasiert ebenfalls einer der Begriffe, die ich näher erkläre. Aber was bedeutet das jetzt konkret? Was bedeutet es, wenn wir Lerntherapeuten evidenzbasiert arbeiten und wo finde ich Förderprogramme, die bei einer LRS wirksam sind.

„Evidenzbasiert ist eine Förderung, die auf Komponenten basieren, deren Wirksamkeit in kontrollierten Studien belegt werden konnte“ (Evidenzbasierte LRS-Förderung, 2019) oder anders ausgedrückt

„Evidenzbasiert bedeutet wissenschaftlich begründet“

Lese-Rechtschreib-Störungen (LRS) stellen eine bedeutende Herausforderung dar, die das Lesen und Schreiben bei betroffenen Kindern und Erwachsenen beeinträchtigt.  In diesem Blogartikel erfährst du, warum evidenzbasierte Förderung bei einer LRS so entscheidend ist und welche Bedeutung sie für die Verbesserung der Lese- und Rechtschreibleistung hat.

Warum ist Evidenz wichtig?

Es existieren eine große Vielzahl von Angeboten m Bereich der pädagogisch-psychologischen Intervention für die Förderung bei einer LRS. Allerdings ist es für Eltern, Lehrkräfte und auch Lerntherapeuten sehr herausfordernd, hier einen Überblick zu behalten und die Förderprogramme zu kennen, die einen nachhaltigen Effekt haben.

Oft werden Methoden mit schnellen Erfolgsversprechen angepriesen. Im medizinischen Bereich gibt es strenge Vorschriften für die Zulassung von Behandlungsmethoden, im pädagogischen Bereich gibt es das leider nicht. Daher werden pädagogische Interventionen oft ohne objektive Evaluierung durchgeführt.

Auszug aus meinem Info-Flyer für Eltern (kostenlos bei Eduki)

Das bedeutet für die Praxis,  dass bei der Durchführung von Fördermethoden oft auf subjektive Eindrücke zurückgegriffen wird, um deren Wirksamkeit zu beurteilen. Dies ist jedoch unbefriedigend und oft ineffektiv. Es vergeht außerdem wertvolle Zeit und der Schüler ist möglicherweise in einer Fördermaßnahme, wovon er nur wenig oder gar nicht profitiert. Daher ist es wichtig,  dass Förderansätze theoretisch fundiert und durch empirische Evidenz belegt sind. Nur dann kann von einer evidenzbasierten Förderung gesprochen werden, die nachweislich die Lese- und Rechtschreibleistung bei einer LRS verbessert.

Wo finde ich evidenzbasierte Förderprogramme?

Wo finde ich jetzt in der Vielfalt an Programmen genau die Programme, die eine Wirkung haben und evidenzbasiert sind? Es gibt 2 hilfreiche Quellen, die meine Arbeit enorm erleichtern. Dabei ist es nicht nur Lerntherapeuten hilfreich, sondern auch für Lehrkräfte. Eltern können sich hier ebenso einen guten Überblick verschaffen.

Hier findest du eine Übersicht über Förderprogramme, die wissenschaftlich evaluiert sind. Dabei ist der Bericht in 5 Teile aufgeteilt

  • I: Befunde zur Wirksamkeit von LRS-Förderprogrammen
  • II: Förderkomponenten, deren Wirksamkeit durch
    empirische Studien belegt werden konnte
  • III: LRS-Förderprogramme, die evidenzbasierte
    Förderkomponenten enthalten
  • IV: Kurzbeschreibungen und Einsatzmöglichkeiten
    evidenzbasierter LRS-Fördermaterialien
  • V: Digitale Förderprogramme für Kinder mit LRS

In der Übersicht der evidenzbasierten LRS-Förderung wird darauf hingewiesen, dass allgemein kognitive und Wahrnehmungstrainings keine Verbesserung der  Lese- und Rechtschreibleistung aufzeigen. Lesen und Schreiben lernt man nur durch Lesen und Schreiben.

Das Ziel der Leitlinie ist es, Empfehlungen für eine objektive Diagnostik der Lese-Rechtschreibstörung bereitzustellen, aber auch über evidenzbasierte Förderprogramme zu informieren. Die Leitlinie wird momentan überarbeitet (Überarbeitung ist voraussichtlich Ende 2024 abgeschlossen). Sie bietet dennoch einen sehr guten Überblick und ist bis zur Überarbeitung auch weiterhin gültig.

Einige der Förderprogramme im Bereich Leseförderung, die ich als Lerntherapeutin nutze

Was bedeutet das jetzt für die Lerntherapie?

In der integrativen Lerntherapie ist das Wissen über eine evidenzbasierte Förderung von großer Bedeutung. Folgende Aspekte sind in meiner Arbeit besonders wichtig.

  1. Verwendung von standardisierten Tests (aber auch qualitativen Tests), um die spezifischen Schwierigkeiten von Schülern herauszufinden
  2. Einsatz von Interventionen, die sich in wissenschaftlichen Studien als wirksam erwiesen haben
  3. Regelmäßige Verlaufsdiagnostik und Anpassung der Therapie basierend auf dem Fortschritt des Lernenden und aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung

Ich persönlich bin immer wieder daran interessiert, neue Förderprogramme kennenzulernen, insbesondere die digitalen Möglichkeiten entwickeln sich ständig weiter.

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