Warum brauche ich überhaupt einen Lesetest bzw. eine Leseanalyse? Reicht es nicht, wenn mein Kind mir kurz vorliest und ich dann sehe, wie gut es liest? Ist das tägliche Lesen üben nicht der einzige Weg zu mehr Lesefreude und Leseflüssigkeit? Wie finde ich heraus, wo eine individuelle Leseförderung ansetzen sollte?
Ein gutes Leseverständnis ist nicht nur im Fach Deutsch von Bedeutung.
Es spielt eine Rolle in fast allen Schulfächern. Umso wichtiger ist es, einen Unterstützungsbedarf mittels einer Leseanalyse rechtzeitig zu erkennen, um eine Förderung frühzeitig in die Wege zu leiten.
Die Lesediagnostik als erster Schritt – wo du Hilfe bekommst
Viele Eltern möchten wissen, ob ihr Kind beim Lesen Auffälligkeiten zeigt, ob es schnell gut liest und wie sie daheim gezielt mit ihrem Kind üben können. Diagnostik und Förderung hängen damit sehr eng zusammen. Nur wenn ich den Lernstand des Kindes genau kenne, kann ich die Förderung individuell dort ansetzen, wo Förderbedarf besteht.
Neben der Lesediagnostik bei einem Lerntherapeuten, gibt es auch innerschulisch Möglichkeiten zu erfahren, wo das Kind beim Lesen steht und welche Übungen helfen, besser zu werden. Sprich gerne gezielt den Klassen-/oder Deutschlehrer an und frage nach, ob innerschulisch der Beratungslehrer, der LRS Beauftragte oder der Schulpsychologe Kapazität haben. Diese Anlaufstellen sind je nach Bundesland unterschiedlich. Wichtig ist es herauszufinden, wo im Lesen noch Unterstützungsbedarf ist.
Alternativ kannst du dich an die schulpsychologischen Beratungsstelle in deiner näheren Umgebung wenden. Manchmal gibt es jedoch lange Wartezeiten und dann geht oft wertvolle Zeit verloren, die für die Lese-Förderung so wichtig wäre. Daher kannst du dich auch immer an einen Lerntherapeuten in deiner Nähe wenden.
Was muss bei einem Lesetest beachtet werden?
Schulisch oder in der Lerntherapie testet man meist mit einer Kombination aus informellen Testverfahren, Beobachtungen und standardisierten Testverfahren.
Ganz wichtig ist dabei auch immer die Zielsetzung der Testung. Möchte ich den Lernfortschritt eines Schülers messen oder eine offizielle Lese-oder Rechtschreibdiagnostik durchführen? Vielleicht möchte ich auch wissen, wie ich als Lehrkraft meinen Unterricht optimieren kann, um die Lesekompetenz der Schüler zu verbessern. Natürlich ist das Testverfahren auch immer davon abhängig, was ich überprüfen möchte, sei es z.B. das Lesetempo oder das Leseverständnis.
Bei der Überprüfung sollten damit immer 2 Dinge beachtet werden
- welche Teilfertigkeiten des Lesens überprüft werden: z.B. Leseflüssigkeit oder Leseverständnis
- was das Ziel der Testung ist
Tipps zur Beobachtung beim Lesen
Folgende Tipps helfen dir, einen Schüler oder dein Kind beim Lesen genau zu beobachten. Dabei wird unterschieden, ob das Kind alleine vorliest oder vor einer Klasse. Notiere dir bitte auch, ob geübte oder ungeübte Texte vorgelesen werden
1. Nimm das Lesen auf (z.B. auf dem Handy, Tablet etc.) – in der Schule: Thema Datenschutz beachten
2. Lass das Kind einige Minuten aus einem selbst gewählten Buch einen unbekannten Text vorlesen
3. Unterbrich das Kind bitte nicht (nur, wenn es überhaupt nicht weiter weiß oder lange stockt)
4. Stelle danach Fragen zum Text (nimm dies auch auf)
Danach kannst du gezielt herausfinden, wo das Kind besonders gut war und wo es noch Schwierigkeiten hat (wo hat z.B. gestockt und welche Wörter waren schwer zu lesen – lange Wörter, Endungen verschluckt…) und ob es in der Lage war sich selbst zu korrigieren.
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Der genaue Ablauf in einer entspannten Atmosphäre
Während der Testung ist eine ruhige Atmosphäre wichtig. Das Kind soll sich wohlfühlen und kann sich so die nötige Zeit nehmen, die es braucht. Es gibt keine Noten, keinen Druck und kein schlechtes Gefühl, wenn etwas nicht so gut klappt. Ich persönlich lege auch immer den Blick auf die Stärken des Kindes, auf seine ganz persönlichen Ressourcen und lerne das Kind erstmal ein wenig kennen.
Mein Ziel im Gespräch mit dem Schüler und während der Testung, ist es herauszufinden, wo das Kind beim Lesenlernen noch Unterstützung benötigt und an welcher Stelle die Förderung ansetzen sollte (Hinweis: Möchtet ihr die Kostenübernahme der Lerntherapie übers Jugendamt beantragen, ist zwingend ein fachärztliches/psychologisches Gutachten nötig). Auch hierzu berate ich Euch gerne. Möchtet ihr aber selbst zuhause als Co-Trainer deinem Kind gezielt helfen und wissen, wo ihr beim Lesenlernen noch üben solltet, dann seid ihr bei mir richtig!
Lesediagnostik und Förderung gehen Hand in Hand
Ich verwende für die Lesediagnostik neben der Lese-Beobachtung, einem kurzen Fragebogen zur Lesemotivation, den Lesetest ELFE II in Kombination mit dem Lesetest SLRT II. Der Vorteil liegt darin, dass beide Testverfahren sich ergänzen und somit die Leseleistung eines Schülers umfassend überprüft wird. Der SLRT gibt sehr gute Informationen zur Fähigkeit des lauten Lesens, während die ELFE II die Lesegeschwindigkeit, die Lesegenauigkeit und Leseflüssigkeit beim leisen Lesen überprüft. Da bei mir die Testung am PC stattfindet (ELFE II), ist das für einige Schüler besonders motivierend. Es erinnert wenig an die Tests, die man aus der Schule kennt. Am Computer zu arbeiten, finden einige richtig „cool“.
Die ELFE ist ein Leseverständnistest, der ab Ende der 1. Klasse (letzte 3 Monate) bis Anfang der 7.Klasse verwendet werden kann.
In 4 Schritten zum Förderplan
Wenn dein Kind Schwierigkeiten beim Lesen hat und du wissen möchtest, wo dein Kind steht und welche Übungen euch wirklich weiterbringen, dann vereinbare gerne einen Termin bei mir. Mit folgenden 4 Schritten helfe ich dir und deinem Kind.
- ein ausführliches Beratungsgespräch (telefonisch oder per Zoom), ca. 30 Minuten: Wir sprechen über schulische Situation, Schwierigkeiten beim Lesen und wie sich die Leseschwierigkeiten äußern
- die Testung, ca. 40-60 Minuten: lautes Lesen, leises Lesen, Leseverständnis
- eine ausführliche Auswertung mit einem Elternbrief (auch in englischer, türkischer, russischer oder arabischer Sprache möglich) der ELFE II Testung
- Tipps fürs häusliche Üben – telefonisches Feedbackgespräch
Schau dir auch gerne die Tipps zum Lesen lernen an, denn mit den richtigen Übungen macht alles viel mehr Spaß (Klick aufs Bild). Nie wieder Lesen üben bis zum Umfallen:-)