Kann eine Elternberatung nebenbei und vor allem kostenlos angeboten werden?
Immer wieder bekomme ich Nachrichten von Eltern, die fragen: „Wie kann ich die Lerntherapie beim Jugendamt beantragen?“, „Wo finde ich eine gute Diagnostik?“, „Was genau ist ein Nachteilsausgleich?“, „Hat mein Kind überhaupt LRS?“ oder auch „Wie können wir daheim effektiv üben?“ Diese Fragen zeigen den dringenden Wunsch nach schneller Hilfe und Klarheit. Es ist verständlich, dass Eltern in solchen Situationen schnelle Antworten möchten, um die bestmögliche Unterstützung für ihr Kind zu bekommen.
Doch auch wenn der Wunsch nach einer sofortigen Lösung groß ist, läuft meine Elternberatung nicht einfach „nebenbei“. Jede Frage, jede Diagnose, jedes individuelle Problem erfordert Zeit und Aufmerksamkeit. Ich nehme mir die Zeit, die nötig ist, um jedes Anliegen gründlich zu besprechen und den besten Weg zur Unterstützung zu finden – Denn echte Hilfe ist niemals eine Frage der Schnelligkeit, sondern der Qualität und Nachhaltigkeit.
Warum ich aufgehört habe, kostenlos und „nebenbei“ zu beraten
Am Anfang meiner Selbstständigkeit als Lerntherapeutin war ich davon überzeugt, dass ich kostenlos helfen muss, um mir einen Platz in diesem Bereich zu erarbeiten. Vor meiner Selbstständigkeit hatte ich in einem völlig anderen beruflichen Umfeld gearbeitet, aber auch viele Jahre Erfahrung als Englischdozentin gesammelt. Zusätzlich motivierte mich meine eigene Erfahrung als Mutter einer Tochter mit Rechenschwäche, die sich zu Beginn hilflos und verloren fühlte – ich wusste, wie wichtig es war, Unterstützung zu bekommen.
Ich bildete mich fort, arbeitete mit Schulen und Lehrkräften zusammen und erhielt immer mehr Anfragen. Ich beriet anfangs weiterhin kostenlos. Doch bald stellte ich fest: Diese „nebenbei“-Beratung war weder für mich noch für die Eltern sinnvoll. Es gab einfach nicht genug Zeit, um jedem Anliegen gerecht zu werden. Irgendwann wurde mir klar, dass ich meine Beratungen professioneller und strukturierter gestalten musste, um sowohl den Eltern als auch mir selbst gerecht zu werden.
Was passiert, wenn Hilfe nur schnell „nebenbei“ gegeben wird?
Wenn ich heute eine Nachricht von Eltern bekomme, die sich fragen, ob ich mal schnell einen Blick auf die Diagnostik ihres Kindes werfen kann oder ob ich eine schnelle Lösung für das Üben zu Hause bieten kann, dann verstehe ich den Wunsch nach Soforthilfe. Doch ich weiß auch, dass dieser Wunsch oft nicht die Antwort auf die eigentlichen Bedürfnisse ist. Schnelle Hilfe ist verlockend, führt aber selten zu nachhaltigen Ergebnissen. Mathematische oder lese-rechtschreibbezogene Schwierigkeiten sind komplex, und eine schnelle Lösung greift oft nicht tief genug.
Die Vorteile einer gründlichen, strukturierten Beratung
Ein Beispiel: Wenn Eltern mich nach einem Nachteilsausgleich fragen, ist es wichtig, die individuelle Situation des Kindes genau zu verstehen. Welche Schwierigkeiten bestehen wirklich? Wurde bereits eine Diagnostik durchgeführt? Welche Unterstützung braucht das Kind konkret? All diese Faktoren fließen in die Entscheidung ein, wie ein Nachteilsausgleich sinnvoll beantragt und umgesetzt werden kann. Eine schnelle Antwort in einer Elternberatung „auf die Schnelle“ kann da nicht die Lösung sein.
Mein Fazit: Nachhaltige Hilfe braucht Zeit
Ich habe gelernt, dass echte Hilfe Zeit braucht. Sie ist nicht immer die schnelle Lösung, die wir uns in schwierigen Momenten wünschen, aber sie ist die, die auf lange Sicht wirklich etwas verändert. Deshalb habe ich mich bewusst dafür entschieden, meine Elternberatung (und natürlich die für Lehrkräfte) professionell und mit einem klaren Fokus anzubieten. Für mich und die Familien, die ich berate, bedeutet das: Qualität statt Quantität. Und das ist letztlich die Unterstützung, die sowohl Kindern als auch Eltern langfristig weiterhilft.
Ich habe mich auch davon verabschiedet
- jedem immer sofort helfen zu müssen
- allen helfen zu müssen
- alles kostenlos anzubieten
- es allen recht zu machen
Kostenlose Angebote gibt es bei mir weiterhin
So helfe ich dir (diese Angebote sind kostenlos)
- In meiner Facebook-Gruppe mit über 2.000 Mitgliedern kannst du alle Fragen stellen, die dich beschäftigen – von Diagnostik bis Förderung. Die Gruppe bietet eine offene Plattform für Austausch
- Mein Blog mit fast 150 Beiträgen liefert dir konkrete Tipps fürs Üben zu Hause, Hintergrundwissen zu Diagnostik und Förderung sowie alles rund um Lerntherapie in der Schule – eine wertvolle Ressourc
- Mein Podcast „Dyskalkulie – mit mir kannst du rechnen“ bietet dir wertvolle Einblicke und praktische Hilfen, damit dein Kind besser gefördert werden kann
- Lerntherapie in der Schule: An den drei Schulen, an denen ich arbeite, ist meine Leistung für Kinder grundsätzlich kostenlos. Dass ich diese Rolle ausfüllen kann, war ein langer Weg. Ich setze mich weiterhin aktiv dafür ein, dass Lerntherapeuten – und damit auch fundierte Elternberatung – fester Bestandteil an unseren Schulen werden
Wie ich dich noch unterstützen kann (kostenpflichtige Angebote)
Diese Möglichkeiten gibt es bei mir
- Individuelle Förderung (Lerntherapie) für Schüler
- Termine für eine Elternberatung (89 Euro/40 Minuten) oder auch Pädagogen (99 Euro/45 Minuten)
- Lerntherapeuten-Netzwerk (auch für Lehrkräfte möglich, die lerntherapeutisch arbeiten möchten) hier geht’s zum Netzwerk (79 Euro/Monat)
Was ich gewonnen habe, als ich aufgehört habe, nebenbei zu beraten
Manchmal muss man einfach loslassen. Niemandem ist damit geholfen, wenn ich am Kochtopf stehe und mal schnell nebenbei berate.
Kein Gespräch ist wie das andere und wenn ein Kind Hilfe in Mathe oder beim Lesen und Schreiben benötigt, dann sind es die individuellen Aspekte, die in der Förderung den Unterschied machen.
Nach 7 Jahren in der Förderung von Schülern mit Lese-Rechtschreib- und Rechenschwierigkeiten habe ich das nötige Expertenwissen aufgebaut, um Schüler wirklich umfassend zu unterstützen und Lehrkräfte zu beraten.
Gewonnen haben wir alle:
- Zeit für mich und auch für dich
- konkrete Tipps, die dich weiterbringen, da ich mir für jede Frage individuell Zeit nehmen kann
- zufriedene Eltern und Schüler, aber auch Lehrkräfte
- noch mehr Freude an meiner Arbeit
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Vielen Dank für den tollen und ermutigenden Text! Und auch vielen Dank für den Tipp mit Annas Blognächten – da möchte ich gerne mal mitmachen!
Danke für dein Feedback. Dann freue ich mich dich bei einer der nächsten Blognächte dabei zu sein. Da können wir uns sicherlich gut austauschen. Lieben Gruß Susanne
Liebe Susanne,
Toller Artikel mit sehr berührenden, ehrlichen und wahren Geschichten.
Schön, dass Du dich vom typisch weiblichen Multitasking und dem ebenso typischen Understatement Deines Könnens laut und deutlich verabschiedet hast. Gut so! Mehr davon!
Aus Deinen Zeilen lese ich, dass weniger wirklich mehr ist!!! Mehr Aufmerksamkeit, mehr Anspruch, mehr Wissens-Vermittlung und noch so viel anderes mehr. Und dann auch noch mehr Zufriedenheit – bei Dir und Deinen Kund:Innen!
Ich bin gespannt, bei welcher Blognacht wir uns wieder treffen 🙂
Liebe Christine,
vielen lieben Dank für diese sympathischen Worte. Ich freue mich auf unsere nächste gemeinsame Blognacht. Das wird bestimmt wieder richtig gut.