Jahresrückblick 2019
Mein erster Jahresrückblick 2019 ist online, wow, ich bin richtig stolz auf mich, dass ich das Experiment gewagt habe.
Was ist bei Lerntherapie VS und bei mir persönlich alles passiert? Was waren die Highlights und was kommt in 2020? Tauchen Sie ein in einen ganz persönlichen Rückblick voller Erinnerungen, positiven Ereignissen und auch kleinen Umwegen.
Mein Blog wird geboren
Im Sommer 2019 ist es endlich soweit, mein Blog erblickt das Licht der Welt. Aber gehen wir noch einen kleinen Schritt zurück. Anfang des Jahres entsteht meine kleine übersichtliche „Lerntherapie VS“ Website. Sie bietet ein paar kurze prägnante Informationen über meine Arbeit, ist aber noch sehr konservativ (vielleicht könnte man auch sagen, dass sie wirklich laaangweilig war).
Im Sommer 2019 ist es dann soweit, ich setze mich hin und schreibe meine persönliche Geschichte auf (über mich), kreiere ein neues Angebot (Englischlernen trotz LRS) und rufe meinen Blog ins Leben. Dieser Blog liegt mir sehr am Herzen, denn ich möchte aufklären, sensibilisieren und informieren. Der Blog ist anfangs noch sehr mathe-lastig, ich schreibe einige Beiträge über das Thema Rechenschwäche/Dyskalkulie, aber nach und nach kommen neue Themen wie „Tipps bei einer LRS“ und „Englischlernen mit LRS“ hinzu. Ich konnte auch 2 Gastautoren gewinnen und bin sehr dankbar über die tollen Beiträge von Nicole Dorner und Dorothee Brero. Ihr seid spitze und ich danke euch für die tolle Zusammenarbeit.
Letzer Tag an der TUced (Uni Chemnitz, Master Studium Lerntherapie)
Nach fast 2 Jahren Pendeln zwischen dem Schwarzwald und Chemnitz war im Mai 2019 die letzte Präsenzveranstaltung an der TUced. Wir hatten das große Glück in der letzten Präsenz noch eine Klausur schreiben zu dürfen (Thema ADHS) und hatten dann 3 wundervolle Tage mit Frau Dr. Küspert zum Thema Legasthenie. Die Zeit verging viel zu schnell und ich vermisse die Zeit dort. Der Austausch mit den anderen fehlt mir und Chemnitz war für mich eine Zeit der beruflichen Neuorientierung, für die ich unheimlich dankbar bin.
Liebe Kommilitonen, solltet ihr das hier lesen, meldet euch doch wieder mal bei mir. Ich freue mich über jede einzelne Nachricht.
Über 100 Lehrer zum Thema Legasthenie und Dyskalkulie beraten- ehrenamtlich
Wow! Ich bin selbst sprachlos, aber ich habe in diesem Jahr ehrenamtlich und mit viel Herzblut über 100 Lehrer zum Thema LRS, Rechenschwäche und zum Thema Nachteilausgleich und Lernschwierigkeiten beraten.
Die Lehrer, mit denen ich an den Schulen zusammenarbeite, sind nicht dabei. Durch meine Online-Präsenz und meinen Blog ist man auf mich auch außerhalb von Villingen-Schwenningen aufmerksam geworden. Mich kontaktieren auch Beratungslehrer und suchen Unterstützung. Ich nehme mir für jeden einzelnen Zeit, denn mir ist es ein persönliches Anliegen, noch mehr zu Legasthenie und Dyskalkulie aufzuklären. Die Fragen sind ganz unterschiedlich, sehr oft geht es um den Nachteilsausgleich in der weiterführenden Schule bei einer Dyskalkulie, aber auch technische Hilfsmittel und Informationen zu Förderprogrammen werden angefragt.
Warum ich nicht mehr ehrenamtlich berate und nun noch mehr Anfragen habe, erfährst du in meinem Blogpost „Was sich 2021 in meinem Business ändert“.
Wir hatten als Familie keine einfache Zeit und ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass der Weg für andere Betroffene einfacher ist. Es sind verschiedene Blogartikel entstanden, die das Erkennen von Teilleistungsstörungen thematisieren Wie erkenne ich eine Dyskalkulie? Schauen Sie gerne mal rein!
Sommerferien 2019 – ein glückliches Wiedersehen in Schweden
Nach über 15 Jahren sehe ich meine schwedische Gastfamilie wieder. Hier habe ich als Kind jedes Jahr meine Osterferien verbracht und habe wunderschöne Erinnerungen an diese Zeit. 2003 war der letzte Besuch im hohen Norden und 2019 nun der nächste nach einer so langen Zeit und das erste Mal mit meinen beiden Töchtern. Für sie war der Sommerurlaub ebenfalls ein wunderschöner Urlaub.
Danke an Gitti und Ingvar, ihr habt uns so freundlich aufgenommen und wir freuen uns auf das nächste Wiedersehen (vielleicht sogar im Schwarzwald?!)
Ein neuer (Jahres-)vertrag als Lehrerin
Wieder beginnt ein neues Schuljahr. Nachdem mein Vertrag am letzten Schultag vor den Sommerferien an beiden Schulen (Grundschule und Förderschule) geendet hat, war ich im Sommer quasi arbeitslos. In BW sind Lehrkräfte, die kein Staatsexamen haben, sogenannte Nicht-Erfüller. Natürlich ist der Lehrermangel überall präsent. Aber ohne Staatsexamen ist man an baden-württembergischen Schulen nicht anerkannt und bekommt nur einen befristeten Jahresvertrag. Manchmal frage ich mich, warum ich mir das antue und den ganzen Sommer über die absolute Ungewissheit habe. Ich weiß nie, ob und mit wie vielen Stunden es im nächsten Schuljahr weitergeht.
Ich sehe Lerntherapeuten in der Schule jedoch als absolute Bereicherung und perfekte fachliche Ergänzung zu den Lehrkräften. Eine Förderung der Schüler am Vormittag ist ideal, daher mache ich weiter und nehme auch diese unschönen Rahmenbedingungen in Kauf.
Natürlich ist es mühsam sich diesem Papierkrieg jedes Jahr von Neuem zu widmen, aber ich liebe meine Arbeit an den Schulen. Genau einen Tag vor Schulbeginn kam der für mich so wichtige Moment. Ich hielt meinen Vertrag in den Händen! Meinen Stundenplan hatte ich schon 2 Wochen vorher erhalten – ist das nicht verrückt? Man hatte mich schon fest eingeplant und dafür bin ich dankbar. Nun bin ich ein weiteres Jahr im Schuldienst und sehr glücklich darüber. Meine Arbeit wird geschätzt, ich fühle mich wohl. Danke an alle meine lieben Kollegen, die meine Arbeit wertschätzen.
Die ersten Tage meiner Tochter an der Realschule
Endlich war der große Tag da und das Abenteuer Realschule konnte beginnen. Die schöne Grundschulzeit war vorbei. Die letzten 2 Jahre hatten wir eine tolle innerschulische Unterstützung der Lehrerin, was die Rechenschwäche anbelangt. Da kommt dann ein kleines mulmiges Gefühl auf, wenn man an den Schulwechsel denkt. Wie wird der Klassenlehrer sein, wie der Mathelehrer, werden sie meine Tochter unterstützen und auf sie eingehen?
Kurz zusammengefasst, die zig persönlichen Gespräche und Vor-Ort Besuche Anfang des Jahres an den potenziellen Realschulen haben sich gelohnt, wir sind bis jetzt sehr zufrieden und Tochterkind ist glücklich. Das ist das was zählt und darauf können wir aufbauen.
Lerntherapie in Schule – ein kleiner Teilerfolg
Im November 2018 habe ich in der Personalversammlung vor einigen Hundert Lehrern einen Antrag auf „Anerkennung von Lerntherapeuten in der Schule“ gestellt. Ein Jahr später kamen die Rückmeldungen der Gewerkschaft (GEW) und des Verbandes für Erziehung und Bildung (VBE). Auch der Kreisel e.V. hat in seinem Dezember Rundbrief von meinem Engagement berichtet. Danke an Jochen fürs Teilen. Es ist hoffentlich ein weiterer kleiner Schritt in Richtung Lerntherapie an Schule und für die Arbeit von multiprofessionellen Teams in der Schule.
Im 189. Kreisel Rundbrief (Dezember) finden Sie unter Bildungspolitische Lichtblicke weitere Informationen
Aktionstag Legasthenie und Dyskalkulie 30.September
Pünktlich zum bundesweiten Aktionstag Legasthenie und Dyskalkulie erscheint mein Interview im Betzold Blog. Danke an Bettina Kroker für die wunderbare Zusammenarbeit.
Das Interview kann hier (Klick aufs Bild) in einer gemütlichen Minute – oder auch zwei- durchgelesen werden.
Außerdem gab es – auf meine Anregung hin – eine kleine Medienausstellung zum Thema in der Stadtbibliothek Schwenningen.
Finanzierung der Lerntherapie übers Jugendamt – auch bei mir möglich
Für mich war diese Neuigkeit ein großartiges Weihnachtsgeschenk. Nach der Übermittlung meiner Leistungsbeschreibung, meiner Qualifikationen und Fortbildungen wurde ich zum persönlichen Gespräch zum Jugendamt eingeladen. Ich hatte das große Glück, dass eine Familie genau mich für die Lerntherapie ausgesucht hat und die Bewilligung für diese Familie bereits vorlag. Vermutlich hat sich das Ganze dadurch ein wenig beschleunigt. Von der ersten Anfrage bis zur Bewilligung vergingen trotzdem 6 Monate, aber ich bin total happy, dass eine Dyskalkulietherapie bei mir jetzt auch über die sogenannte Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII für die jeweiligen finanziert werden kann.
Ein echter Mehrgewinn für mich und die betroffenen Familien. Das nächste Ziel ist die Anerkennung im Bereich Legasthenie, die kommt aber ganz sicher auch noch. Ein Schritt nach dem anderen.
Facebook Gruppe Englischlernen mit LRS
Diese neue Facebook Gruppe gründete ich im Dezember 2019. Inzwischen tauschen sich hier fast 300 Mitglieder untereinander aus. Ich möchte zum Austausch anregen, über Förderprogramme informieren und wertvolle Tipps für Lehrer, Eltern und Betroffene geben. Es gibt jetzt schon großartige Beiträge von den Gruppenmitgliedern und ich freue mich über die gegenseitige Unterstützung.
Wer noch nicht dabei ist, darf gerne beitreten.
Und nächstes Jahr? „Psst….“ alles wird nicht verraten, aber schaut doch schon mal rein ins neue Jahr 2020
Mit viel Zeitaufwand und Herzblut habe ich zusammen mit einer Kollegin aus dem lerntherapeutischen Umfeld den Online Kurs „Rechen be-greifen“ entwickelt. Leider ging diese Kooperation schon nach wenigen Monaten in die Brüche, eine Zusammenarbeit war nicht mehr möglich. Aber man lernt bekanntlich aus seinen Fehlern und dafür bin ich im Nachhinein sehr dankbar, denn ich kann jetzt mein Ding machen und bin mein eigener Herr.
Der nächste Online-Kurs steht in den Startlöchern, denn ich weiß, dass die Mühe sich lohnt.
„Von der Menge zum Ziel“ Dieser Kurs wird nicht der einzige bleiben. Neue Themen und Kurse zu entwickeln, macht mir solch eine Freude, da wird die eine oder andere Überraschung nicht auf sich warten lassen. Bleiben Sie neugierig und kommen Sie in meinen LernLetter. Reinschauen lohnt sich. Weitere Mindmaps sind in Planung, da die Mindmap Dyskalkulie ein großer Erfolg ist.
Ich freue mich auf ein spannendes Jahr 2020 und wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein gesundes, glückliches und zufriedenes Jahr 2020
Ihre Susanne Seyfried